Für die Waldregion war typisch, dass sich Gewerbe entwickelt, die Rohstoff Holz zur Grundlage hatten. Das Schnitzhandwerk entwickelte sich aus der Not heraus. In Catterfeld und Altenbergen waren es die Waldarbeiter, die ihre arbeitslose Zeit im Winter mit anderen, Lohn bringenden Beschäftigungen überbrücken mussten. Da das Talent zum Schnitzen unter ihnen mehrfach erblich vorkam, wurde es genutzt, um allerlei Gegenstände herzustellen, die sich auf den Märkten gut verkaufen ließen. Als sich dann im 19.Jh. die Puppen- und Spielzeugindustrie in Thüringen sprunghaft entwickelte, erkannten die Fabrikanten, dass sich das Talent der Schnitzer sehr gewinnbringend nutzen ließ. Auf der Basis von Heimarbeit (genau wie beim Ausformen) ließen sie von ihnen Puppenköpfe, Köpfe für Handspielpuppen oder Köpfe und Beine für Schaukelpferde herstellen, sodass bald zwischen dem Beruf des "Kasperschnitzers" und dem des "Holzbeinschnitzers" unterschieden wurde.
Die meisten Schnitzer waren in Catterfeld sesshaft. Das brachte den Catterfeldern den heute noch verbreiteten Scherznamen "Holzbeinschnitzer" ein.
Näheres zum Kasperschnitzen und Holzbeinschnitzen im Heimatmuseum Altenberger Schule (ab Ende 2014 wieder geöffnet)!
Handspielpuppen des letzten Catterfelder Kasperschnitzers Albert Zink